„Das Meer weckt den inneren Patrick Swayze in mir“ – Mo-Torres – Baja California – Teil 2

Nach einer weiteren unerträglich heißen Nacht im Zelt, suchen wir morgens mal wieder einen Platz zum frühstücken und werden in der Nähe unseres Campingplatzes fündig. In dem süßen Café mit tollem Innenhof gibt es mal wieder Burritos zum Frühstück.

Unseren Kocher können wir übrigens nicht benutzen. México verwendet andere Anschlüsse als Europa und Südamerika, weswegen wir keine passende Kartusche finden konnten. Generell scheint das Prinzip Campingkocher hier nicht so verbreitet zu sein. Die kleinsten Gasflaschen die man uns anbietet, sind immer noch einige Liter groß.

Von Mulegé aus soll unsere Reise eigentlich weiter nach San Ignacio und die Oje de Liebre Lagoon gehen. Dort kann man einen Großteil des Jahres Wale und Haie beobachten. Leider stellt sich nach intensiver Recherche heraus, das genau zur aktuellen Zeit weder die einen noch die anderen ihren Weg in die Buchten finden.

Da in den Gewässern sonst nicht viel zu sehen ist und Schnorcheln im Pazifik sowieso aufgrund der Wellen so eine Sache ist, scheiden diese Ziele für uns aus.

Damit bleiben nur zwei Alternativen: zurück in den Süden, um dann später wieder hoch nach Mulegé zu fahren, oder weiter nördlich.

Wir entscheiden uns für letzteres. Unser Ziel lautet Bahia de Los Angeles, eine Region, in der man ebenfalls Walhaie beobachten können soll und in deren wunderschönen Buchten man auch gut schnorcheln kann.

Einige hundert Kilometer Fahrt liegen somit in den nördlichen Teil der Halbinsel vor uns. Beim Überqueren der Grenze gewinnen wir jedoch nochmal eine Stunde Zeit, da die Uhr eine weitere Stunde zurück gestellt wird. 9 Stunden befinden wir uns damit hinter Deutschland zurück. Das hat allerdings die glückliche Folge, dass wir schon gegen 16 Uhr ankommen. Wir finden auch sogleich ein Hotel, das zwar extrem einfach eingerichtet ist, doch alles ist besser als bei diesen Temperaturen im Zelt zu schlafen. Wir fragen einige Einheimische nach dem Weg zum Strand, man empfiehlt uns mit La Gringa „einen der schönsten Strände überhaupt“. So weiß wie der Name verspricht ist der Strand jedoch gar nicht und leider mal wieder gespickt mit Einheimischen die unheimlich laute Musik über ihre Anlage im Auto spielen.

Trotzdem ist die Atmosphäre beim Sonnenuntergang, der wegen der Zeitumstellung hier schon um 19:15 Uhr stattfindet, idyllisch und wir genießen die Sonnenstrahlen die sich im seichten Wasser spiegeln.

Einige Seeungeheuer konnten wir auch bereits sichten.

Zum Frühstück entdecken wir ein Café gleich in der Nähe eines anderen Strands.

Mit dessen Besitzer wir schnell in Kontakt kommen. Er kontaktiert für uns einen Mann, der mit uns raus zu den Walhaien fahren würde. Eine andere Tour, die mit 200$ sowieso unverschämt teuer gewesen wäre, konnte am Morgen aufgrund zu weniger Teilnehmer nicht stattfinden.

Wir treffen Christian im Café, leider sagt er uns, das heute bislang noch keine Walhaie gesichtet werden konnten und die Chancen somit eher schlecht stehen. Er bietet uns aber an ihn um 14 Uhr nochmal zu treffen um uns ein Update zu geben, wie die Lage draußen auf See sich darstellt. Uns erscheint das sehr fair und Christian die Ausnahme von der Regel, nur Touristen abzocken zu wollen, zu sein.

In der Zwischenzeit erkunden wir den restlichen Ort und wir entdecken eine Landzunge, über die man eine gute halbe Stunde laufen muss, dann jedoch zu einem wunderschönen Strand findet, den wir viel schöner finden als La Gringa.

Es ist jedoch absolut kein Mensch zu sehen, was vermutlich mal wieder daran liegt, dass der Strand nur zu Fuß zu erreichen ist und ein halbstündiger Fußmarsch für Mexikaner absolut unzumutbar ist.

Zurück im Café kann uns Christian leider nicht viel mehr Hoffnung machen. Somit sparen wir uns das Geld, denn 200$, die übrigens größtenteils für eine Steuer drauf gehen, die man bezahlen muss um in das Schutzgebiet, in dem die Walhaie oft zu sehen sind, eindringen zu dürfen, erscheinen uns zu viel für die geringe Chance heute ein Exemplar zu sehen. Daher verschieben wir unsere Hoffnung doch noch welche zu sehen auf unseren späteren Trip nach Yucatan.

Stattdessen gehen wir zurück zur Landzunge und genießen die Ruhe am Strand, gehen Schnorcheln und trainieren für den bald anstehenden Dreh der Neuauflage von Dirty Dancing (Dengsi Dongsi?), in der wir für die Hauptrollen vorgesehen sind.

Abends taucht die Sonne den Horizont wieder ein wunderbares Rosa.

Da an Schlafen im Zelt nicht zu denken ist, suchen wir ein Hotel, was sich gar nicht so einfach gestaltet, da fast alle ausgebucht sind oder ab 325$ anfangen. Letztendlich landen wir in einem Hotel, in dem wir gestern schon Abend essen waren. Für die Einfachheit des Zimmers sind die 70$ zwar viel zu viel, doch immerhin haben wir es kühl.

Als wir am nächsten Morgen mal wieder in unserem Lieblingscafé frühstücken, entdecken wir noch einen Stand mit T-Shirts. Der Besitzer erklärt uns, dass die Shirts von einer Initiative sind, die sich für sauberere Strände und Ozeane einsetzt und so zum Erhalt der Flora und Fauna beitragen möchte. Tatsächlich haben wir eine Mitarbeiterin der Initiative am Strand getroffen. Da die Shirts wirklich hübsch sind, kaufen wir eins für CäcLaw, für mich gibts leider keins mehr in einer passenden Größe.

Zeitig müssen wir uns auf den Weg zurück nach Mulege machen, um pünktlich an der bereits erwähnten Unterkunft zu sein. Die umgekehrte Zeitverschiebung spielt uns dabei nicht grade in die Karten.

Trotzdem schaffen wir es einigermaßen rechtzeitig. Und dann sind wir angekommen: Wir treffen unsere Vermieterin am Strand. Sie zeigt uns das Beiboot, mit dem wir dann zum „Delirio“, dem Boot auf dem wir heute übernachten werden, fahren.

Delirio liegt ein Stück in die Bucht hinein geankert. Geräumig ist es nicht gerade, aber unglaublich süß und auf die Möglichkeit draußen auf dem Deck schlafen zu können, freuen wir uns jetzt schon.

Und das wichtigste: der Käptn kann endlich seiner Berufung nachgehen und ein richtiges Schiff steuern.

Zunächst erkunden wir jedoch mit dem Beiboot etwas die Umgebung.

Das warten auf Delfine, die sich häufiger mal in die Bucht verirren bleibt leider vergebens. Vermutlich ist die Wassertemperatur aktuell einfach zu hoch, sodass die Delfine eher weiter unten bleiben. Mit einem Bierchen lässt es sich trotzdem gut aushalten.

Dafür Ankern wir kurz darauf in der Nähe der Küste, wo man viele coole Riffe und bunte Fische sehen kann. Wir schnorcheln durch das Wasser und dank des wasserdichten Handys können wir sogar Fotos und Videos davon machen.

Die Atmosphäre abends auf dem Deck zu sitzen, zu essen und das eine oder andere Kaltgetränk zu genießen ist kaum zu vergleichen.

Der Nachthimmel ist zum ersten Mal richtig klar, ein perfektes Timing weshalb wir sogar einen Blick auf die Milchstraße erhaschen können. Das leichte hin und her schaukeln des Boots und das Schwappen der kleinen Wellen sind für die Nacht die perfekte Mischung für einen erholsamen Schlaf.

Morgens wachen wir früh auf um den Sonnenaufgang zu gucken. Bei einem Kaffee erblicken wir die ersten Sonnenstrahlen, dann machen wir uns auf den Weg zu einer nahegelegenen Insel.

Der Käptn steuert uns gekonnt hin und als wir ankommen, haben wir die ganze Insel für uns alleine.

Wieder ist das Wasser strahlend klar und wir schnorcheln ein bisschen durch die Gegend, bevor wir die Einsamkeit und Ruhe des Strandes genießen.

Auf dem Rückweg haben wir die ganze Zeit Angst, dass uns der Sprit ausgeht, denn wir sind etwas weiter gefahren, als eigentlich empfohlen wurde. Immerhin haben wir Paddel dabei, sodass wir nicht ganz verloren wären.

Damit ist unsere Zeit auf dem Boot auch schon wieder vorbei. Wir sind traurig nicht länger geblieben zu sein, doch das wussten wir ja vorher nicht. Sollten wir irgendwann mal wieder kommen, werden wir aber auf jeden Fall mehrere Tage auf Delirio verbringen.

Nun stehen für uns noch gut 6 Stunden Rückfahrt bis San José del Cabo an. Um nicht erst irgendwann nachts anzukommen, legen wir jedoch noch einen Zwischenstopp ein und fahren erst am nächsten Morgen den Rest. Um 16 Uhr geht unser Flug zurück nach México City. Dort haben wir noch einiges vor und wollen u.a. auch die Umgebung der Stadt erkunden.

Das wird jedoch Teil des nächsten Blogs.

Heute feiern wir übrigens ein kleines Jubiläum, denn das ist schon der 25. Beitrag aus Lateinamerika.

Wir hoffen, dass wir euch noch auf einige weitere spannende Erlebnisse mitnehmen können!

Hasta luego

CäcLaw y FriPi

2 Kommentare

  1. Der Käpt’n macht seine Sache wieder sehr gut,ein tolles T-Shirt,und die Dilerio….was wollt ihr mehr.Und wer Meer hat braucht weniger😉🌎🐠Euch noch eine gute Zeit über und unter Wasser🌊🐡🦀🐙😍❤️

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