USMVEEDEL zum Machu Picchu, oder doch nicht? Salkantay Trek – Etappe 4+5

Für uns steht nun der letzte Teil des Salkantay Treks an, bis wir unser Ziel, den Machu Picchu erreichen.

Bis auf knapp 2000 Meter sind wir auf der letzten Etappe hinunter gewandert.

Nach dem Frühstück geht es zunächst noch ein Stück zurück ins Dorf. Dort teilt sich der Weg. Grade aus geht es weiter nach Santa Teresa, das ist der offizielle Weg des Salkantay Treks. Rechts biegt die Strecke ab, dort beginnt offiziell der Inka Trail.

Streckenmässig ist dieser etwas kürzer, führt dafür jedoch über das anspruchsvollere Gelände, weshalb dieser Weg eigentlich nur mit Guide absolviert werden soll. Wir wählen trotzdem diese Variante, da wir die Etappe bis nach Aguas Calientes splitten wollen um noch einen Zwischenstopp einzulegen.

Kaum abgebogen, wird es direkt anspruchsvoll. Über ungleichmäßige Treppen geht es steil nach oben. Das Klima wird außerdem zunehmend tropischer. Selbst ohne Sonne läuft uns der Schweiß die Gesichter runter wie Öl.

Rasch sind wir wieder weit über dem Fluss, dem wir vorher sehr nah gekommen waren.

Die Treppen weichen mit der Zeit einer Art Feldweg. Auf dem Weg treffen wir eine Arabisch-Englische Familie, deren Tochter in unserem Alter extrem mit den Bedingungen zu kämpfen hat und den Aufstieg länger unterbrechen muss.

Zudem zieht es sich immer weiter zu, die Sicht beträgt irgendwann nur noch wenige Meter.

Die Steigung wird immer beträchtlicher. Hier kommt mir meine Radler Vergangenheit zu gute (Nicht das Getränk – davon distanziere ich mich ausdrücklich).

Anscheinend erinnert sich mein Körper an die ständige Belastung und wie er damit umzugehen hat. So komme ich die 6 Kilometer, die es stetig steil bergauf geht, ganz gut rauf und stehe plötzlich vor einer Schaukel, mit der man normalerweise über das Tal schaukeln und den vermutlich überragenden Ausblick genießen kann. Das Wetter lässt das jedoch nicht zu.

Als wir weiter gehen, verkünde ich fröhlich dass wir wohl fast oben angekommen sein müssen. Doch zu früh gefreut – es geht weiter bergauf. Nach kurzer Zeit eine Hütte in der es frischen Orangensaft gibt. Zu dieser Erfrischung sagen wir natürlich nicht nein. Jetzt haben wir es aber geschafft. Oder doch nicht. Erneut geht es weiter hoch hinaus. Die Besitzer der Hütte machen uns jedoch Hoffnung, anscheinend sind es bis Llactapata, wo wir übernachten wollen, nur noch ca 30 Minuten.

Und tatsächlich: nach insgesamt knapp 10 Kilometern (was sich gar nicht nach so viel anhört) und fast 1000 Höhenmetern erreichen wir ein Tor, hinter dem die Lodges liegen, die wir suchen. Der Blick ist ebenfalls wie erhofft, in der Ferne sieht man bereits Machu Picchu.

Doch dann wieder mal Ernüchterung: niemand da. Zu unserer großen Überraschung haben wir jedoch plötzlich Internet, was einerseits einen kurzen Geburtstagsanruf bei meinem Papa ermöglicht, zum anderen auch eine Buchung übers Internet der Lodges.

Somit ist die Nacht gesichert.

Später kommen doch noch die Besitzer vorbei und teilen uns mit, dass es sogar ein Abendessen geben wird.

Dieses gibt es später mit noch anderen Wanderern gemeinsam. Ausnahmsweise gibt es mal nicht Nudeln mit Tomatensauce. Reis mit Brokkoli und Hähnchen erinnern zwar sehr an eher unangenehmere Fitness-Diät Zeiten, doch die Abwechslung tut trotzdem gut.

Tags darauf starten wir den letzten Abschnitt. Nachdem der offizielle Weg erst über einen Campingplatz mit zugegeben ziemlich genialer Aussicht führt, geht es das, was wir zuvor mühevoll hinauf gewandert sind, wieder bergab.

Der enorm steile Weg durch den Regenwald-ähnlichen Dschungel ist für die Gelenke extrem belastend. Obwohl meine Knöchel vorher professionell von meiner persönlichen Physiotherapeutin getaped wurden, ist das Umknicken vorprogrammiert, weshalb diesmal ich es bin der lange hinter her hinkt. Doch auch Cäci machen ihre Knie Probleme, weswegen wir uns beide durch den knapp 10 Kilometer langen Abschnitt bergab quälen. Unten angekommen sehnen wir beide das Ende des Treks herbei, doch wir müssen zunächst nach Hidroelectrica und von dort nach Aguas Calientes.

Den ersten Ort erreichen wir bereits nach wenigen Minuten. Mittlerweile ist es Mittag und die Sonne knallt in ungekanntem Ausmaß. Spaß macht es zu diesem Zeitpunkt nicht mehr wirklich.

Kurz überlegen wir sogar, die letzten Kilometer mit dem Peru Rail zu absolvieren. Doch dass der Zug erst in 2 Stunden fährt und unser Ehrgeiz hält uns davon ab.

Entlang der Schienen führen die 11 Kilometer bis nach Aguas Calientes.

Zunächst kommen wir eher schleppend voran. Zu groß ist die Diskrepanz zwischen den Schmerzen in Rücken und Gelenken und unserer Motivation. Auf etwa der Hälfte trinken wir nochmal einen Saft und essen ein Eis. Ab hier geht es besser und wir erreichen recht zügig Aguas Calientes.

Dort wartet auf uns ein wahrer Kulturschock. Nach Tagen abseits der Zivilisation, in denen wir nur wenige Menschen gesehen haben und nur die Ruhe der Natur genossen haben, könnte man hier denken, man sei in Lloret de Mar. Tausende Touristen, Restaurants, Tour Guides und ein riesiges Polizei Aufgebot tummeln sich hier.

Uns ereilt jedoch ein ganz anderes Problem:

Anstatt wie im Internet oft erwähnt Tickets für Machu Picchu im Ort für den nächsten Tag kaufen zu können, ist dies wohl bis auf wenige Ausnahmen nur noch online, Wochen im Voraus möglich. Das war uns natürlich nicht möglich und so stehen wir plötzlich vor der Tatsache, die Inkastätte gar nicht besuchen zu können. Außer uns geht es vielen anderen Menschen so. Tausende (die Schlange zieht sich fast durchs ganze Dorf) stehen (erfolglos) am Ticketschalter an, in der Hoffnung, doch noch ein Ticket zu ergattern.

Wir sind zwar enttäuscht, doch in Anbetracht des enormen Tourismus ist es wiederum gar nicht so schlimm. Für uns war in diesem Fall der Weg das Ziel.

Zudem bietet Peru, und später auch Mexiko, noch genug andere historische Stätten, die wir stattdessen begutachten können.

Wir haben auch bereits alternative Pläne, denn wie schon erwähnt, bietet die Umgebung Cuscos jede Menge weitere Sehenswürdigkeiten. Doch von diesen beim nächsten Mal mehr.

Hasta luego

CäcLaw y FriPi

Ein Kommentar

  1. Dass ist ja schade mit dem mache picchu aber wenigstens was anderes außer Nudeln und Tomaten Sauce. Bin gespannt wie es weiter geht haltet uns am laufen👍

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