
Um uns die nächste 22 Stunden Busfahrt zu ersparen, haben wir entschieden die Strecke von Cusco nach Lima zu fliegen.
Der Flug geht um 7 Uhr morgens, dementsprechend früh müssen wir uns auf den Weg zum Flughafen machen.
Doch zuvor gibt es gleich den ersten Ärger: das Hostel verlangt von uns nun doch den Preis für die vollen zwei Nächte. Genau, was wir befürchtet hatten und weshalb wir vorher mehrmals nachgefragt haben.
Um fünf Uhr morgens sollen wir dann mit unserem ursprünglichen Hotel telefonieren. Dort sagt man uns, der Mitarbeiter der zugesagt hatte, das Hotel würde die erste Nacht im Hostel komplett übernehmen, hätte dazu nicht Befugnis gehabt. Man könne uns aber 30% einer Nacht entgegen kommen. Ewig müssen wir diskutieren und lauter werden als uns um diese Uhrzeit lieb ist, ehe man dann doch einwilligt die Nacht komplett zu bezahlen.
Am Flughafen angekommen, geht das Theater gleich weiter. Vor der Gepäckaufgabe wird das Gepäck von Sicherheitsleuten von Securitas überprüft. Auf Nachfrage warum, erklärt man uns, dass die Maschinen zur Überprüfung nur von Latam und Sky benutzt werden. Da fühlt man sich natürlich sehr sicher, besonders wenn man sieht in welcher „Sorgfalt“ die Kontrolle stattfindet. Hätten wir das vorher gewusst, hätten wir natürlich niemals bei JetSmart gebucht.
Natürlich kommt es wie es kommen muss und ich muss meinen gesamten Rucksack ausräumen. In die einzelnen Fächer wird jedoch trotzdem nicht geguckt. Eine einzige Sinnlosigkeit über die ich mich auch entsprechend aufrege, was zur Folge hat, dass mein Gepäck keinen gelben Punkt bekommt, der bedeutet, dass das Gepäck zugelassen wird. Erst nach endlosen Diskussionen mit der Vorgesetzten der Mitarbeiter kommen wir durch. Gott sei dank geht unser nächster Flug wieder mit Latam.
Nach all der Aufregung brauchen wir in Lima erstmal ein bisschen Verschnaufpause.
Nachmittags erkunden wir noch ein bisschen die Stadt. Wir laufen die Küste entlang und genießen die erste Meeresluft seit Langem.

Da wir unseren Aufenthalt großzügig geplant haben und es in Lima nicht endlos viele Sehenswürdigkeiten geben soll, wollen wir uns erstmal entspannt durch eine Shopping Mall treiben lassen.
Als wir diese verlassen treffen wir auf Paddington. Auf unseren Wanderungen zuvor hatten wir oft schon das Gefühl im dunkelsten Peru auf seinen Spuren zu wandeln. Nun treffen wir ihn endlich persönlich.

Nachmittags entdecken wir auf dem Dach unserer Unterkunft, dass wir von dort aus einen hervorragenden Blick von oben über die Stadt haben.

Auch aus dem dort befindlichen Gym ist der Blick fantastisch, sodass wir für den nächsten Morgen direkt ein Workout planen.

Leider ist der Jacuzzi auf dem Dach nicht beheizt, sonst würden wir es dort sicher noch länger aushalten.
Nach dem Workout erkunden wir am nächsten Tag die sehenswerten Teile der Stadt. Wir schlendern durchs Viertel Miraflores und erkunden den Mercado Central, der mal wieder mit ungekühltem Fisch und Fleischmassen zu glänzen weiß.

Leider ist, mal wieder, irgendein Fest, weshalb zum Beispiel der Plaza de Armas mit der Kathedrale gesperrt ist. Unser Kulturprogramm hält sich daher sehr in Grenzen.

Auch der nächste Tag verläuft eher ruhig, aber immerhin laufen wir über die berühmte Seufzerbrücke. Wenn man dort drüber läuft und währenddessen die Luft anhält, geht angeblich der größte Wunsch in Erfüllung.
Einer unserer größten Wünsche ist jedoch vorher bereits in Erfüllung gegangen: wir haben nämlich einen französischen Feinkostladen entdeckt, in dem wir uns endlich mal wieder mit einigen Köstlichkeiten für ein vernünftiges Frühstück eindecken können. Das war nach dem trockenen, hefefreien Brot der letzten Wochen mal wieder dringend nötig.
Ein weiterer Glücksfund ist eine kleine italienische Kaffeekanne, die unseren kaputten Kaffeefilter ersetzen wird und sich auch in Deutschland gut für einen kleinen Espresso eignen wird.

Um unseren Lima Trip abzuschließen, planen wir noch, zur „Galapagosinsel für Arme“ zu fahren, nach Paracas. Dort soll es vor Pinguinen und Seelöwen wimmeln.
Mit einem Mietwagen machen wir uns auf den Weg. Bereits auf dem Hinweg wird mir schnell klar, dass ich doch lieber Bus gefahren wäre. Während im Rest Südamerikas Autofahren zwar abenteuerlich ist und seine eigenen Gesetze hat, ist es hier einfach nur geisteskrank und lebensgefährlich. Auf der Autobahn wird völlig selbstverständlich rechts überholt, Autos fahren mit 50km/h auf der linken Spur, ziehen dann völlig ohne Grund und ohne zu blinken auf die rechte, oder fahren auf beiden Spuren gleichzeitig. Die Autobahn wird zudem teilweise von Querstraßen gekreuzt, sodass nicht selten plötzlich andere Autos auf die Straße fahren. Auf dem Standstreifen fahren Fahrräder entgegen der Fahrtrichtung, auch Mütter mit Kinderwägen kommen einem entgegen. Es ist wirklich abenteuerlich und zehrt an unseren Nerven, denn man fühlt sich wirklich extrem unsicher, was man bisher hier wirklich selten sagen musste.
Trotzdem kommen wir lebend an und buchen direkt eine Bootsfahrt zur Insel.
Mit 50km/h geht es über den starken Seegang recht flott voran, sodass wir nicht ganz trocken zurück kommen werden.
Die Gesteinsformationen der Insel sind wirklich hübsch anzusehen und werden von den mit uns auf dem Boot fahrenden einheimischen Touristen ausgiebig bewundert und natürlich werden wieder unzählige Selfies gemacht.


Einzig die Pinguine sind nicht zu sehen. Ganz weit entfernt verstecken sich zwar zwei kleine Exemplare, doch wirklich sehen können wir sie nicht. Der Tourguide erklärt, diese seien heute einfach sehr schüchtern. Wir haben eher das Gefühl, mal wieder einer großen Touristenverarsche aufgesessen zu sein. Denn wie auf den Bildern sieht es hier ganz und gar nicht aus.
Immerhin sehen wir noch einige Seelöwen die sich faul in der Sonne hin und her wälzen. Ein Zustand, den wir nach den Strapazen des Salkantay Treks gut nachempfinden können. Gut möglich, dass wir in Lima öfters mal genauso aussahen.

Wir lassen den Tag noch am Playa Roja ausklingen. Der kalte Wind macht es jedoch schwer es dort länger auszuhalten, selbst dem bemützten Capitano ist es zu frisch.

Nach einer wirklich beängstigenden Rückfahrt kommen wir lebend in Lima an. Den Mietwagen können wir gleich am Flughafen abgeben, was praktisch ist, denn in wenigen Stunden geht unser Flug nach México City. Wir verlassen somit Südamerika und begeben uns wieder auf die Nordhalbkugel.
Die Entscheidung haben wir bereits vor einigen Wochen getroffen. Hauptsächlich liegt sie darin begründet, dass es in Peru und auch in Ecuador, was eigentlich unsere nächste Destination gewesen wäre, spätestens um 18 Uhr dunkel wird, wodurch die Tage einfach zu kurz sind.
Aus México melden wir uns dann beim nächsten mal, vorausgesetzt, wir sind noch nicht im Tequila ertrunken.
Hasta luego
CäcLaw y FriPi
Ihr erlebt auch immer wieder neue Abenteuer! Viel Spaß noch auf eurer Tour.