Adiós Llamas, Hola Sombreros – Mexico City Teil 1 + Puebla


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Raus aus der einen Hauptstadt, rein in die nächste! 

Wir verlassen Südamerika und begeben uns in Land der Latinos. Nachts um halb zwei starten wir aus Lima gen México, knappe sechs Stunden später landen wir in der 22 Millionen Einwohner Metropole. Damit ist México City die neuntgrößte Stadt der Welt und die größte Nordamerikas.

Schon aus dem Flugzeug heraus ist beim Landeanflug die Größe in etwa erahnen.

México hat immer noch den Ruf äußerst unsicher zu sein. Seit Jahren tobt im Land ein erbitterter Drogenkrieg, in dem seit Mitte der 2000er Jahre über 300.000 Menschen gestorben sind.

Dementsprechend intensiv waren unsere Vorbereitungen auf diesen Teil der Reise, während derer wir uns genauestens informiert haben, in welche Teile des Landes wir reisen können und wie wir uns wo zu verhalten haben.

Obwohl México City mittlerweile als relativ sicher gilt, gibt es auch hier Viertel die es zu meiden gilt. Somit haben wir uns im Vorhinein eine Unterkunft in einem zentralen Viertel in der Nähe des Unabhängigkeitsdenkmals gemietet.

Dort angekommen erholen wir uns (mal wieder) zunächst von den Strapazen der Nacht, obwohl der Flug unbestreitbar komfortabel war.

Nachmittags erledigen wir nur noch das nötigste, beispielsweise brauchen wir mal wieder eine neue SIM Karte, was sich in México erstaunlich einfach gestaltet. Kein Wunder, schließlich brauchen die Drogendealer sehr regelmäßig eine neue, nicht identifizierbare Nummer.

Der nächste Tag soll ganz im Zeichen von typischen Touri Aktivitäten stehen.

Obwohl wir recht zentral wohnen sind es bis ins Centro histórico immer noch gute 30 Minuten Fußweg. Wir spazieren los, vorbei am Plaza de la Republica, dessen Denkmal der Revolution an den politischen Umbruch um 1910 erinnert.

Von dort begeben wir uns auf den Torre Latinoamericana, ein 181 Meter hohen Wolkenkratzer, der als erstes Hochhaus auf lateinamerikanischem Boden gilt. Optisch erinnert der Turm mit seiner Antenne stark ans Empire State Building in New York.

Von der Aussichtsplattform im 44. Stock hat man einen wunderbaren Blick über die Stadt.

Der Aufzug fährt übrigens nur bis in den 42. Stock, nach oben führen nur ein paar Stufen, was viele der Einheimischen bereits überfordert. Einige gehen gar nicht nach oben, andere müssen gestützt werden und dann erstmal eine längere Verschnaufpause machen. Das macht eindrücklich klar, was für ein krasses Gesundheitsproblem México hat. Die Gesellschaft gilt weltweit als eine mit der höchsten Übergewichtsrate und das fällt auch extrem auf, wenn man sich umsieht. Menschen die aufgrund ihres Gewichts kaum laufen können sind keine Seltenheit, Menschen die nicht zumindest einen sichtbaren Bauch haben, die Ausnahme.

Wieder unten angekommen schlendern wir über die autofreie Avenida Madero bis zum Plaza de la Constitución.

Hier wird uns zum ersten Mal klar, warum es so unglaublich voll ist. Überraschenderweise findet anscheinend mal wieder irgendeine Feierlichkeit in der Stadt statt. Wir fragen die örtlichen Polizisten und auch Google, finden jedoch nicht heraus, welche besondere Bedeutung dieser 5. August hat, der die ganze Stadt in Aufruhr versetzt. Der Platz ist gesperrt, ebenso wie Dutzende Straßen. Wir besuchen die riesige Catedral metropolitana, in der für die hinteren Reihen Fernseher aufgestellt, da sich der Gottesdienst ansonsten nicht verfolgen liesse.

Der Templo Mayor ist ein Museum mit archäologischen Funden aus der Zeit der Azteken. Die Schlange und die fast 40€ Eintritt pro Person überzeugen uns jedoch davon, dass ein Blick von außen wohl genügen muss.

Wir versuchen uns auch das erste mal in einem mexikanischen Taco Restaurant, werden jedoch ziemlich enttäuscht, was vermutlich der sehr touristischen Lage geschuldet ist.

Der Tag neigt sich somit dem Ende entgegen und wir sind heilfroh wieder zuhause zu sein.

Die Stadt ist zwar wirklich sehr schön, besonders auffällig ist das allgegenwärtige Grün, da viele Flächen bepflanzt sind und viele Grünanlagen wirklich gut gepflegt werden, jedoch auch extrem trubelig. Zusätzlich zu den Millionen von Menschen, kommen die unglaublichen visuellen, auditiven und olfaktorischen Einflüsse die hier ständig auf einen einprasseln. Am Ende des Tages fühlen wir uns nicht weniger erschöpft als nach einer 30 Kilometer Wanderung.

Eigentlich dachten wir, etwas schneller die Stadt erkundet zu haben und somit bereits Tags darauf eine berühmte Azteken Stätte in der Nähe besuchen zu können. Doch leider haben wir uns dabei etwas verschätzt, weshalb wir das auf unseren zweiten Aufenthalt in México City verschieben. Stattdessen wollen wir vormittags das Schloss Chapultepec besuchen. Rund herum befindet sich ein wunderschöner Schlosspark mit endlosen Hektar begrünter Flächen.

Schon am Eingang in den Park schwant uns jedoch Böses, denn das gesamte Gelände ist so überfüllt, wie die Aachenerstrasse wenn der FC spielt. Doch das ist erst morgen der Fall.

Am Eingang zum Schlosspark selbst steht bereits eine riesige Schlange. Wir gehen erstmal rechts vorbei, den Hügel zum Schloss hinauf.

Oben bleiben wir jedoch an der Eingangskontrolle hängen. Wir hätten uns unten an der Schlange anstellen müssen, um ein Ticket zu kaufen. Zunächst versuchen wir noch, uns als Studenten auszugeben, die auch ohne Ticket hinein kommen, doch mein Personalausweis wird nicht anerkannt und Cäcis Studentenausweis kommt ja leider erst im Oktober. Also beschließen wir, dass uns auch ein Blick von außen genügt, denn den Rest des Tages zwischen 2000 anderen Touristen in der Schlange zu verbringen, erscheint uns wenig verlockend.

Wir machen uns auf den Weg in den Süden der Stadt. Ganz in der Nähe des Frida Kahlo Museums, für das wir leider erst bei unserem zweiten Stint Tickets haben, liegt der Bazar Sabado, also der Samstagsmarkt. Praktischerweise ist Samstag und so schlendern wir durch die hübschen Gässchen des Markts, der geprägt von Mexicos berühmtem Kunsthandwerk ist.


Für den Käptn springt ein neues Outfit heraus, mit dem er bestens für unseren anstehenden Trip nach Baja California ausgestattet ist. Da es kurz darauf zu schütten beginnt, flüchten wir ins nächste Shoppingcenter um unser eigentliches Ziel der Reise, jeden GAP Store Lateinamerikas besucht zu haben, zu erreichen. Leider sind wir jedoch nicht mehr ganz so erfolgreich wie der Käptn.

Sonntags verlassen wir Mexico City vorerst. Mit dem Bus geht es mittags rund 2 Stunden nach Cholula im Bundesstaat Puebla. Dort soll sich die größte Pyramide der Welt befinden, auch wenn diese von außen nicht mehr sichtbar ist, da sie im Laufe der Jahrhunderte mehr oder weniger sich selbst überlassen wurde und vollständig zugewachsen ist. Da aber quasi mehrere Pyramiden übereinander gebaut wurden, kann man sie von innen über ein unterirdisches Tunnelsystem begutachten. Naja, könnte man, wenn der Tunnel nicht geschlossen wäre. Leider wurde darüber mal wieder nirgendwo informiert, online steht sogar explizit der Tunnel sei geöffnet. 

Frust macht sich breit, denn ansonsten hat die Stadt nicht viel zu bieten, außer Massentourismus wie er leibt und lebt.

Man kann die Pyramide zwar besteigen und hat einen recht coolen Blick über die Stadt, doch ob der die Fahrtzeit wert ist, darf stark bezweifelt werden. Immerhin kann der Capitano schon mal sein neues Outfit einer breiteren Öffentlichkeit zeigen.

Wir fahren noch weiter nach Puebla, der Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates, wo wir die Kathedrale besichtigen, uns dann jedoch schnell vom Acker machen, da wir erstens unter Volllast unterwegs sind und die Rucksäcke so wirklich nicht für längere Spaziergänge geeignet sind und es zweitens mal wieder regnet wie aus Kübeln.

Wir übernachten in Apizaco, eine weitere gute Stunde von Puebla entfernt, denn von dort starten wir am nächsten Morgen unsere Wanderung auf Mexicos fünfhöchsten Berg, den Vulkan La Malinche.

Das AirBnB ist zwar einfach, wird aber von einem Mutter-Tochter-Gespann liebevoll betreut. Nur an einer heissen Dusche mangelt es mal wieder.

Um 8 Uhr geht es am nächsten Morgen mit dem Colectivo von Apizaco zum Eingang des Nationalparks.

Wir wissen nicht genau was uns erwartet. Laut Lonely Planet ist die Wanderung eine eher entspannte Familienangelegenheit. 5 Stunden soll man hin und zurück brauchen. 

Wir wundern uns daher schon, dass der Fahrer des Colectivos sagt, um 17 Uhr, also 8 Stunden später, geht es zurück. 

Wir wandern los, zunächst geht es durch dichten Wald, in dem es wunderbar riecht und wir die Ruhe genießen, die uns zuletzt in der Stadt gefehlt hat. Man fühlt sich naturverbunden wie seit längerem nicht mehr. Mit leichter Steigung geht es bergauf.


Nach einiger Zeit biegen wir vom bisherigen Weg ab. Das Gelände ändert sich schlagartig, es wird rasant steil. Nach etwas über 4 Kilometern haben wir bereits fast 600 Höhenmeter in den Beinen. Keuchend kämpfen wir voran, immer wieder müssen wir Pausen einlegen. Von einer Wanderung für Familien ist das hier weit entfernt.

Irgendwann begegnen wir einer Horde Hunden, die uns ab hier begleitet.

Je höher wir kommen, desto näher kommen wir der dunklen Wolkendecke. Irgendwann berührt sie die letzten Baumkronen.

Als die Bäume immer lichter werden und wir irgendwann aus ihnen heraustreten, ist die Sicht, die vorher über das gesamte Umland reichte, kaum weiter als ein paar Meter.

Weiter oben sehen die Wolken noch bedrohlicher aus. Wir befinden uns nun auf ca. 4000 Metern. Wir treffen eine Entscheidung, die uns sehr schwer fällt, uns jedoch als einzig richtige erscheint. Weil es die letzten Tage immer wieder gewittert hat, wollen wir nicht riskieren, weiter oben in ein solches zu geraten. Zudem dauert der restliche Anstieg noch rund 2 Stunden, sodass wir tatsächlich erst gegen 17 Uhr zurück wären, was für unsere restliche Tagesplanung ein Genickbruch wäre. Der Ausblick wäre bei der vorhandenen Wettersituation die Anstrengung vermutlich sowieso nicht wert. Somit entschließen wir uns schweren Herzens und entgegen unserem Ehrgeiz, hier umzukehren.

Auf dem Rückweg fällt uns nochmal auf, wie extrem steil der Weg ist. An den meisten Stellen ist es selbst mit Wanderstöcken schwierig sich abzubremsen. Knie und Knöchel danken es uns.

Trotz unseres Abbruchs kommen wir am Ende zu dem Fazit, dass die Wanderung auch ohne krönenden Abschluss die Mühen wert war.

Um 13 Uhr nehmen wir ein Colectivo zurück nach Apizaco, dort geht es in den Bus zurück nach México City. Bis wir in der Unterkunft angekommen sind, ist es 20 Uhr. Man stelle sich vor, wann wir angekommen wären, hätten wir die Wanderung bis zum Schluss durchgezogen.

Die Zeit reicht grade noch, um die Rucksäcke flugtauglich umzupacken und etwas zu essen und trotzdem noch einigermaßen zeitig ins Bett zu kommen.

Morgen geht es mal wieder früh raus, denn um 10 Uhr steigt unser Flieger in Richtung San José del Cabo in Baja California.

Hasta luego 

CäcLaw y FriPi

Ein Kommentar

  1. Der Käpt’n im Sommer Anden Outfit wie nett,und gut das ihr nicht immer fündig werdet,ist gut,es schadet dem Geldbeutel,und den Kilos im Rucksack….wir hoffen Mexiko bleibt sicher für euch.
    Mamfri& Thomas 🍀🍄❤️

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