Schlüsseldienst statt Pinguinen – Punta Arenas

Nach kurzen 3 Stunden Flug kommen wir Morgens in Punta Arenas an. Gut eine Stunde früher als geplant sind wir am Flughafen, der doch ziemlich weit außerhalb der Stadt liegt.

Punta ist die südlichste Großstadt der Welt, dementsprechend ist es noch nicht lange hell als wir ankommen.

Da wir erst um 14 Uhr ins AirBnB können, lassen wir uns erstmal in der Innenstadt absetzen. Wobei Innenstadt wirklich ein Euphemismus ist, außer dem Plaza de Armas, den es in jeder chilenischen Stadt gibt, ist nicht viel mit Stadt, was sicher auch daran liegt, dass Sonntag ist.

Also bummeln wir ein bisschen an der Küste entlang und lassen den Käptn etwas Meeresluft schnuppern.

Dann erreicht uns die freudige Nachricht, dass wir eine Stunde früher in unsere Unterkunft können.

Dort angekommen, machen wir Pläne für den restlichen Tag: kurz ausruhen, gegen 17 Uhr losgehen um den Sonnenuntergang zu gucken und dann noch was futtern.

Als es gegen kurz vor 4 schon ungewöhnlich dunkel wird, fragen wir uns allmählich ob es etwas zu bedeuten hat, dass die Wanduhr schon die ganze Zeit eine Stunde vor unseren Handys läuft.

Unsere Überzeugung, dass jemand vergessen hat, diese umzustellen, schwindet so langsam.

Eine kurze Google Recherche ergibt tatsächlich: in Punta Arenas schlagen die Uhren anders, hier ist es eine Stunde später als in Santiago. Seltsam ist und bleibt jedoch, dass sich unsere Handys nicht umstellen. Schade, war wohl nichts mit früherem Check In und kürzerem Flug.

Also verpassen wir den Sonnenuntergang und gehen nur noch was essen. Wie bislang immer, ist das Essen wirklich ausgesprochen lecker. Der Fisch den wir essen, ist vermutlich Stunden vorher noch geschwommen. Das Vorurteil, dass es hier nur Reis mit Hähnchen gibt, hat sich absolut nicht bestätigt.

Am nächsten Morgen machen wir uns „früh“ auf den Weg zum Sonnenaufgang.

Früh ist sehr relativ, da die Sonne hier erst um 09:30 Uhr aufgeht, daher geht es für uns erst um kurz nach 8 los.

Auf dem einzigen Aussichtspunkt von Punta genießen wir die ersten Sonnenstrahlen des Tages.

Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt vertreibt es uns danach aber auch relativ schnell in ein Café zum Frühstück.

Danach gehen wir noch unsere Wäsche waschen und wollen uns dann erkundigen, wann und wie wir zur Isla Magdalena, der berühmten Pinguin Insel kommen.

Leider bestätigen sich die Gerüchte die wir gehört haben, dass die Insel im Winter aus Umweltschutzgründen geschlossen ist.

Gut für die Natur und die Tiere, schade für uns. Vor Allem, weil im Internet nichts von der Schließung stand und wir hauptsächlich deshalb überhaupt in Punta geblieben sind und nicht gleich Richtung Puerto Natales weiter gereist sind.

Frustriert und mangels Alternativen machen wir uns nach einem Abstecher auf dem Fischmarkt, auf dem wir frischen Lachs für 10€ pro Kilo erwerben und ein extrem leckeres gemischtes Ceviche essen, also auf den Heimweg.

Dort fällt plötzlich die Tür des Badezimmers ins Schloss und lässt sich nicht mehr öffnen.

Etwas verzweifelt schreiben wir dem Vermieter. Dieser zeigt sich leider wenig kooperativ und möchte uns die Schuld in die Schuhe schieben, warum wir denn die Tür schließen würden, obwohl sich niemand im Badezimmer befindet. Möglicherweise, weil im Badezimmer Eiszapfen von der Wellblechdecke hängen, aber diese Einsicht wäre wohl zu viel verlangt.

Nach ewigem Hin und Her schickt er uns einen Schlüsseldienst, welchen zunächst wir bezahlen sollen. Wir weigern uns und schlussendlich willigt der Vermieter doch ein, die Kosten zu übernehmen.

Der Schlüsseldienst öffnet die Tür in unter einer Zehntelsekunde. Alles wieder gut.

Trotzdem ist der Tag gelaufen und unsere Stimmung erstmal auf dem Tiefpunkt.

Wir beschließen, am nächsten Tag noch eine Wanderung in einem nahegelegenen, kleinen Nationalpark zu machen und dann bereits einen Tag früher Richtung Puerto Natales abzureisen.

Die Wanderung gibt einen ersten Ausblick auf die patagonische Landschaft und das Klima. Es ist klar und kalt, außerdem liegt frischer Schnee.

Auf der kurzen, ca 2 stündigen Wanderung geht es durch Wälder und zwischen Felsformationen hindurch.

Oben angekommen, hat man einen schönen Blick über die Landschaft, bis über die Stadt und zum Meer.

Das macht uns große Lust auf mehr und somit machen wir uns auf den Weg nach Puerto Natales. Endlich geht es zum berühmten Torres del Paine Nationalpark. Die Vorfreude und Aufregung steigen.

Bislang wissen wir zwar noch nicht, ob tatsächlich alles funktioniert, da die Angaben zu den Bussen und dem Eintritt in den Park stark schwanken, doch wir sind zuversichtlich!

CäcLaw y FriPi

2 Kommentare

  1. 8,5 Stunden zwischen Sonnenauf -und Untergang das ist nicht viel,um so schöner nutzt ihr die Zeit. Und gut das es Schlüsseldienste auch global gibt.Sehr spannend,Danke.😊

Schreibe einen Kommentar zu Mamfri Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert